Nach nicht mal einer Sekunde liefern Suchmaschinen Millionen Ergebnisse. Wie schaffen die das? Und wer bestimmt die Reihenfolge der Treffer?
Wer bei Google den Begriff „Bildbearbeitung“ eintippt, erhält über 11 Millionen Treffer. Diese Zahl verrät so einiges: Kein Mensch kann diese Ergebnisse sammeln und nach ihrer Wichtigkeit sortieren. Also müssen Computerprogramme die Treffer in eine für den Nutzer sinnvolle Reihenfolge bringen. Andererseits will jeder Anbieter von Bildbearbeitungs-Software auf Platz 1 stehen. Wer erst auf Seite 200 der Trefferliste auftaucht, wird niemals angeklickt und kann deshalb mit seiner Internetseite nicht richtig Geld verdienen. Aber wie funktionieren Suchmaschinen überhaupt? Und was tun Seitenanbieter, damit sie ganz vorne in den Trefferlisten landen? Hier lesen Sie die Antworten.
Wie arbeitet eine Suchmaschine?
Mit speziellen Programmen, sogenannten Web-Crawlern oder Robots durchforsten Google, Yahoo & Co. das Internet. Jede Seite mit allen Wörtern, Bildern und anderen Elementen landet dann in einer Suchmaschinendatenbank. Dieser sogenannte Index enthält also nahezu das komplette Internet. So lässt sich jede Seite nach unterschiedlichen Kriterien analysieren und nach ihrer Bedeutung einordnen. Je wichtiger eine Seite ist und je häufiger sie aktualisiert wird, desto häufiger kommen die Web-Crawler wieder.
Wie bewerten Suchmaschinen Webseiten?
Der Schlüssel, mit dem Suchmaschinen-Betreiber wie Google und Yahoo Internetseiten beurteilen und in den Trefferlisten platzieren, ist so geheim wie die Coca-Cola-Rezeptur. Zudem ändert sich dieser sogenannte Suchalgorithmus immer wieder. Welche Faktoren die Google-Platzierung – das sogenannte Ranking – einer Seite beeinflussen, ist mittlerweile aber bekannt:
- Inhalt: Der Inhalt, auch Content genannt, ist der wichtigste Rankingfaktor. Er sollte bieten, was unter dem Suchbegriff erwartet wird. Eine Internetseite mit dem Text „Test iPhone 5s“ landet bei der Suche nach einem Test des neuen (noch zu erscheinenden ;-)) Apple-Handys also eher vorne.
- Links von anderen Seiten: Je mehr andere Seiten auf eine Website verlinken, desto relevanter ist die Seite. Es kommt aber nicht nur auf die Anzahl, sondern auch auf die Wichtigkeit dieser Seiten an. Die meisten dieser sogenannten Backlinks hat Wikipedia (dies ist ein Backlink von Wikipedia) – mit ein Grund, dass keine andere Seite so häufig auf der ersten Seite mit den Suchergebnissen erscheint.
- Links zu anderen Seiten: Hat eine Seite viele Links auf andere Internetseiten, steigt ihre Relevanz auch! Dabei sind viele Betreiber eher zögerlich im Einsatz. Es hilft somit nicht nur den Lesern, um weiterführende Infos zu bekommen, sondern auch beim Ranking des Artikels. Bei einem Test wären das etwa Links zum Hersteller oder zu Preisvergleichen wie Idealo.de und geizhals.at.
- Interne Verlinkung: Auf Internetseiten, die dem Surfer mit klaren internen Verweisen die Orientierung erleichtern, finden sich auch Suchmaschinen-Robots besser zurecht – was sie mit einer besseren Platzierung belohnen. Die wichtigste bzw. die Seite mit den meisten internen Verlinkungen ist das Inhaltsverzeichnis, die sogenannte Sitemap.
- Gliederungen: Steht ein Suchbegriff in hervorgehobenen Textteilen wie Überschriften, Zwischenüberschriften und Aufzählungen, landet die Seite auf den besseren Plätzen.
- Seitentitel: Ein Seitentitel sollte aussagekräftig sein und die wichtigsten Suchbegriffe enthalten. Wäre dieser Artikel eine Internetseite, würde sie mit dem Titel „Suchaktion Google“ weit hinten landen. Ein Seitentitel wie „Funktionsweise Google“ würde die Relevanz dagegen deutlich erhöhen, denn er enthält die wichtigen Suchbegriffe „Funktionsweise“ und „Google“.
- Aktualität: Seiten mit immer wieder neuem und ständig aktualisiertem Inhalt gewinnen an Relevanz. Schließlich sollen Suchmaschinen aktuelle Ergebnisse liefern.
- Keyword-Dichte: Wichtige Suchbegriffe müssen möglichst oft auftauchen. Wer online Handys verkauft, sollte das Keyword „Handy“, aber auch Synonyme wie „Mobiltelefon“ und „Smartphone“ sowie Hersteller- und Modellnamen häufig auf seiner Seite platzieren.
- Social Bookmarks: Wenn viele Nutzer sozialer Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Google+ eine Internetseite empfehlen, steigt die Wichtigkeit der Seite. Das Prinzip ähnelt den Backlinks – Empfehlungen gelten als Qualitätsmerkmal. Da Google+, wie der Name schon sagt, von Google ist, ist das somit die wichtigste Social-Media-Verlinkung! Außerdem wird das Netzwerk von Google indiziert, Facebook beispielsweise nicht. Das bedeutet: Facebook-Posts lassen sich nicht über Google finden, nur über Facebook selbst.
- Besucherverhalten: Sobald eine Internetseite viele Leser hat, die oft wiederkommen, wird sie von Suchmaschinen besser bewertet.
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